Screenshot of Music Academy

Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
+49 341 33637-39 |

Bauindustrie fordert ideologiefreies Bauen

  • Neujahrsempfang des Bauindustrieverbandes Ost in Potsdam
  • Branche kritisiert staatliche Überregulierung

Der Bauindustrieverband Ost stimmte sich gemeinsam mit Vertretern aus Bauwirtschaft, Politik und Verwaltung am 9. Januar 2020 zum Neujahrsempfang in Potsdam auf das Baujahr 2020 ein.

Dabei bereitete den Unternehmen die politische Entwicklung Berlins Sorgen. Laut Verbandspräsident Wolfgang Finck laufe die Hauptstadt Gefahr, ein bewährtes gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Leitbild zu zerstören. „Die Appelle der Wirtschaft verhallen in einem Sturm aus Gleichgültigkeit und politischer Ignoranz. Ein Sturm, der realpolitische Argumente und Mechanismen der Marktwirtschaft bewusst missachtet und rückwärtsgewandt vom wahrhaften Sozialismus träumt“, kritisierte Finck.

Mehr denn je seien es Unternehmer ihrer Überzeugung und vor allem ihren Mitarbeitern und Kollegen schuldig, Kritik an staatlichen Eingriffen zu artikulieren und zu widersprechen, wo es nötig sei. Denn eine günstige Miete in einem verfallenden Gebäude ohne Job auf Kosten der Steuerzahler nutze letztendlich niemandem.

Weit optimistischer blickten die Unternehmen allerdings auf das Land Brandenburg, das von den Fehlentwicklungen in Berlin profitieren könne. „Die neue Landesregierung hat sich viel vorgenommen und das ist gut so, denn Brandenburg möchte weiterhin wachsen und weiteres Potenzial entfalten“, betonte Finck. Die Ansiedlung von Tesla oder der boomende Wohnungsbau im Berliner Umland seien nur die ersten Früchte, die es zu ernten gelte.

Allerdings trage eine zunehmende Überregulierung und Politisierung des Bauens dazu bei, dass öffentliche Bauaufträge immer unattraktiver für die Unternehmen würden. Die anstehenden Novellierungen der Landesvergabegesetze in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt müssten von der Politik genutzt werden, um die dringend geforderte Entbürokratisierung für Unternehmen und Verwaltungen voranzubringen. „Um die vor uns liegenden großen Bauaufgaben zu lösen, muss es unser gemeinsames Ziel sein, die Attraktivität öffentlicher Ausschreibungen endlich wieder zu erhöhen. Gegenwärtig steht sich die öffentliche Hand dabei selbst im Weg“, kritisierte Finck abschließend.


Zum Download:


Veröffentlicht am:

Zurück

Weitere Artikel