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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Bilanz 2020 im Bauhauptgewerbe Berlin

„Die Baukonjunktur wurde 2020 in Berlin ab dem zweiten Quartal zunehmend durch die Pandemie geprägt, was sich in Behinderungen der Bautätigkeit sowie in einem erheblichen Nachfragerückgang niederschlug“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e.  V. (BIVO), nach Bekanntgabe der Jahresdaten des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Wirtschaftsbau bricht dramatisch ein 

Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes belief sich 2020 in Berlin auf 2,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Abnahme um 21,8 Prozent. Der Gesamtrückgang resultierte aus den negativen Auftragsentwicklungen aller Hauptsegmenten. Im Wirtschaftsbau wurde im Jahr 2020 ein Auftragsvolumen in Höhe von rd. 0,9 Mrd. Euro erfasst, was in Relation zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 32,2 Prozent bedeutete. Auch der volumenstarke Wohnungsbau, der mit einem Auftragswert von 1,3 Mrd. Euro 2020 ein um 18,6 Prozent schlechteres Ergebnis als im Jahr zuvor einfuhr, hatte maßgeblichen Anteil am Gesamtrückgang. Eine, wenn auch weniger starke, so doch ebenfalls deutlich negative Auftragsentwicklung wurde im Öffentlichen Bau registriert. Das Ordervolumen erreichte 0,6 Mrd. Euro und lag damit um 5,7 Prozent unter dem Wert von 2019. Dabei verfehlten der Öffentliche Hochbau (-19,0 Prozent) und der Straßenbau (‑5,1 Prozent) die Vergleichswerte des Vorjahres, während lediglich der Sonstige Öffentliche Tiefbau besser abschnitt als im Jahr zuvor (+14,4 Prozent). „Entsprechend einer BIVO-Umfrage unter Betrieben des Bauhauptgewerbes in Berlin schätzt der Verband den allein coronabedingten Auftragsrückgang ab dem zweiten Halbjahr 2020 auf einen Wert von 100 Mio. Euro, von dem alle Segmente betroffen waren“, fügte Momberg hinzu.

Umsatz: Jahresergebnis 2020 insgesamt über dem Vorjahr 

Das Berliner Bauhauptgewerbe erzielte 2020 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 3,7 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Zuwachs um 5,0 Prozent, der sich aus dem Abbau von Auftragsbeständen speiste. Allerdings verzeichnete auch beim Umsatz der Wirtschaftsbau einen Rückgang. Die Erlöse bewegten sich hier 2020 bei 1,3 Mrd. Euro. Das waren 7,3 Prozent weniger als 2019. Der höchste Zuwachs dagegen wurde im Öffentlichen Bau beobachtet. Das Umsatzaufkommen des Bauhauptgewerbes betrug 2020 in dieser Sparte 0,8 Mrd. Euro und überstieg damit sein Vorjahresergebnis um 33,2 Prozent. Dabei verzeichnete das mit einem Volumen von 0,3 Mrd. Euro umsatzstärkste Segment, der Straßenbau, durch ein Vorjahreswachstum von 12,3 Prozent den vergleichsweise geringsten Anstieg. Öffentlicher Hochbau (+54,5 Prozent) und Sonstiger Öffentlicher Tiefbau (+56,4 Prozent) wuchsen erheblich stärker. Im Wohnungsbau erhöhte sich das Umsatzvolumen um 5,8 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. „Pandemiebedingte Behinderungen und Ausfälle führten 2020 zu Umsatzeinbußen im Bauhauptgewerbe von Berlin, die der BIVO entsprechend seiner Umfrage auf etwa 50 Mio. Euro beziffert. Das Gesamtergebnis 2020 wurde damit weniger stark belastet als in anderen Bundesländern, aber der erhebliche Auftragseinbruch wird die Baukonjunktur in der Hauptstadt 2021 schwächen“, so Momberg abschließend.

Beschäftigung 2020 im Berliner Bauhauptgewerbe über Vorjahresniveau

Die Corona-Pandemie belastete 2020 den Arbeitsmarkt in Berlin. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen stieg im Vorjahresvergleich insgesamt an, darunter auch in der Bauwirtschaft. Im Jahresdurchschnitt waren 2020 ca. 9.700 Personen mit Bauberufen bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos registriert. Das waren 1.500 bzw. 19,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders betroffen waren Arbeitnehmer kleiner Bauunternehmen, vor allem im Baunebengewerbe, während es dem Bauhauptgewerbe weitestgehend gelang, seinen Personalbestand nicht nur zu halten, sondern auszubauen. Im Durchschnitt des Jahres 2020 beschäftigten die Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes rd. 15.100 Arbeitnehmer. Gegenüber dem Vorjahr entsprach das einem Zuwachs um 3,8 Prozent.


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