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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Bilanz 2020 im Bauhauptgewerbe Brandenburg

„Die Baukonjunktur wurde 2020 in Brandenburg ab dem zweiten Quartal durch die Pandemie und einen damit verbundenen Nachfragerückgang negativ geprägt, was sich im Jahresergebnis des Bauhauptgewerbes niederschlägt“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e.  V. (BIVO), nach Bekanntgabe der Jahresdaten des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Wirtschaftsbau 2020 rückläufig 

Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes belief sich in Brandenburg 2020 auf 3,0 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Stagnation (+0,2 Prozent). Das Gesamtergebnis wurde dabei durch die negative Auftragsentwicklung im Wirtschaftsbau geprägt. Hier erreichte das Auftragsvolumen im Jahr 2020 eine Höhe von 1,2 Mrd. Euro, was in Relation zum Vorjahreszeitraum einem Minus von 4,7 Prozent entsprach. Anders der Öffentliche Bau, der mit einem Auftragswert von 1,0 Mrd. Euro 2020 ein um 4,8 Prozent besseres Ergebnis als im Jahr zuvor verbuchte. Allerdings verzeichnete dabei das volumenstärkste Segment, der Straßenbau, mit Bestellungen von 0,5 Mrd. Euro einen spürbaren Rückgang (‑6,8 Prozent). Die Auftragsentwicklung im Wohnungsbau war in der Jahresbilanz positiv. Das Ordervolumen belief sich hier auf 0,8 Mrd. Euro und lag damit um 2,8 Prozent über dem von 2019. „Entsprechend einer BIVO-Umfrage unter Betrieben des Bauhauptgewerbes in Brandenburg schätzt der Verband den allein coronabedingten Auftragsrückgang in 2020 auf 80 Mio. Euro, so dass sich die Nachfrageschwäche vor allem darauf zurückführen lässt“, fügte Momberg hinzu.

Umsatz: Jahresergebnis 2020 erheblich über dem Vorjahr 

Das Bauhauptgewerbe in Brandenburg erzielte 2020 Umsatzerlöse von insgesamt 3,9 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Anstieg um 20,7 Prozent, der sich aufgrund der in der zweiten Jahreshälfte zunehmend abflauenden Nachfrage nach Bauleistungen vor allem aus dem Abbau von Auftragsbeständen des Bauhauptgewerbes speiste. Der Wirtschaftsbau verzeichnete den stärksten Zuwachs. Die Erlöse bewegten sich hier 2020 bei 1,5 Mrd. Euro. Das waren 33,5 Prozent mehr als 2019. Ihm folgte der Wohnungsbau. Das Umsatzaufkommen des Bauhauptgewerbes betrug hier 1,3 Mrd. Euro (+18,6 Prozent). Der Öffentliche Bau entwickelte sich ebenfalls dynamisch. Hier stiegen die Umsätze 2020 um 8,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro an. Allerdings gab es im Straßenbau deutliche Rückgänge. Der Umsatz verringerte sich um 0,6 Prozent auf 0,5 Mrd. Euro, während die übrigen öffentlichen Baubereiche jeweils ein kräftiges Vorjahresplus aufwiesen. „Pandemiebedingte Behinderungen führten 2020 zu Umsatzeinbußen im Bauhauptgewerbe von Brandenburg, die der BIVO entsprechend seiner Umfrage auf etwa 40 Mio. Euro beziffert, was sich im Vergleich mit anderen Bundesländern allerdings noch nicht in der Jahresbilanz 2020 niederschlug. Die zuletzt schwache Nachfrage nach Bauleistungen wird sich jedoch durchaus in der baukonjunkturellen Entwicklung 2021 widerspiegeln“, so Momberg abschließend.

Bauhauptgewerbe Brandenburg 2020 mit Beschäftigungsplus

Die Corona-Pandemie belastete 2020 den Arbeitsmarkt in Brandenburg. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen stieg im Vorjahresvergleich insgesamt an, darunter auch in der Bauwirtschaft. Im Jahresdurchschnitt waren 2020 knapp 6.200 Personen mit Bauberufen bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos registriert. Das waren 200 bzw. 1,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders betroffen waren Arbeitnehmer kleiner Bauunternehmen, vor allem im Baunebengewerbe, während es dem brandenburgischen Bauhauptgewerbe gelang, nicht nur seinen Personalbestand zu halten, sondern sogar auszubauen, was sich dämpfend auf die Lage am Arbeitsmarkt für Bauberufe auswirkte. Im Durchschnitt des Jahres 2020 beschäftigten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes rd. 17.800 Arbeitnehmer. Gegenüber 2019 bedeutete das ein Plus von 4,8 Prozent.


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