Screenshot of Music Academy

Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
+49 341 33637-39 |

Diebstähle bei Bauunternehmen in Sachsen 2018

  • Einbrecher verursachen Millionenschäden
  • Aufklärungsquote sinkt weiter
  • Bauunternehmen auch Opfer von Sachbeschädigungen und Anschlägen  
  • Diebstahldelikte 2018 im Vorjahresvergleich insgesamt kaum rückläufig

Die Anzahl der gegen das Eigentum von Bauträgern und Bauherren gerichteten Straftaten in Sachsen verharrte 2018 mit 2.070 in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Fällen auf hohem Niveau. Es waren lediglich 64 Delikte weniger als im Jahr zuvor. Die Abnahme beruhte zudem hauptsächlich auf einer gesunkenen Fallzahl der Diebstähle ohne erschwerende Umstände (-7,8 %), während sich die Zahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen kaum veränderte (-0,7 %). „Das Gewicht von schweren Diebstahlsdelikten auf Baustellen stieg in der Gesamtstatistik von 67,8 Prozent in 2017 auf 69,4 Prozent in 2018 an. Damit verschärfte sich die Lage weiter“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Fallzahlen durch das Landeskriminalamt.

  • Diebstähle verursachen hohe Schäden

Die Schadenssumme der in der PKS erfassten Fälle von Diebstählen auf Baustellen wurde 2018 mit 3,35 Millionen Euro angegeben. Der tatsächliche Schaden bei den Bauunternehmen ist allerdings höher, da in der PKS lediglich der Wert des Diebesgutes abgebildet wird. Durch Diebstahl verursachte Sachschäden an Gebäuden und Einrichtungen, Wiederbeschaffungskosten, Ausfallzeiten, Personal-, Rechts- und Beratungskosten bleiben damit ebenso unberücksichtigt wie Schäden durch Einbrüche und Diebstähle in den Firmensitzen der Bauunternehmen selbst. „Der finanzielle Gesamtschaden der Bauunternehmen ist damit tatsächlich um ein Vielfaches höher und beläuft sich entsprechend eigener Erhebungen des BIVO für das Baugewerbe in Sachsen 2018 auf rund 50 Millionen Euro, das waren etwa 10 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, ergänzte Momberg.

  • Starke regionale Unterschiede – jeder vierte Diebstahl in der Stadt Leipzig

Von allen in Sachsen registrierten Fällen entfielen 2018 40,7 Prozent auf den Direktionsbezirk Leipzig und 26,4 Prozent auf die Stadt selbst. In Leipzig wurden 2018 mit 546 registrierten Baustellendiebstählen zwar weniger derartige Delikte gezählt als 2017 (-20,2%), aber wie schon im Jahr zuvor war die Zahl der Delikte in Leipzig höher als in den Städten Chemnitz (211) und Dresden (331) zusammen.

  • Aufklärungsquote sinkt weiter

Die Aufklärungsarbeit der sächsischen Polizei erwies sich 2018 in den Fällen, wo Bauträger und Bauherren betroffen waren, weniger erfolgreich als im Jahr zuvor. Insgesamt verringerte sich die Aufklärungsquote bei den Baustellendiebstählen von 12,0 Prozent 2017 auf 11,7 Prozent 2018. Sie verblieb damit auch 2018 erheblich unter der Quote der gelösten Fälle bei den übrigen Diebstahldelikten, die sich auf immerhin 30,0 Prozent belief.

  • Bauunternehmen zunehmend Opfer von Vandalismus / Sachbeschädigungen und Anschlägen 

Der BIVO hat in einer aktuellen Umfrage unter Bauunternehmen in Sachsen festgestellt, dass sich die Zahl der Firmen, die 2018 Ziel von Anschlägen und Vandalismus / Sachbeschädigungen wurden, im Vorjahresvergleich um nahezu ein Fünftel erhöht hat. „Entsprechend unserer Befragung waren 2018 zwei von drei sächsischen Bauunternehmen mit derartigen Vorfällen konfrontiert, im Vergleich mit anderen Bundesländern war das der höchste Wert“, so Momberg abschließend.


Zum Download:


Veröffentlicht am:

Zurück

Weitere Artikel