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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Ostdeutsches Bauhauptgewerbe startet mit Nachfrageeinbruch ins zweite Halbjahr 2020

  • Gesamtauftragseingang rückläufig
  • Bautätigkeit insgesamt noch über Vorjahresniveau

„Am Beginn des zweiten Halbjahres verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe eine erhebliche Verschlechterung der Auftragslage, während die Bautätigkeit aufgrund eines bestehenden relativ hohen Auftragsbestandes noch über dem Niveau des Vorjahres liegt“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO), nach Bekanntgabe der Juliergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Wohnungsbau bricht am stärksten ein

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes belief sich von Januar bis Juli 2020 auf 10,0 Mrd. Euro. Das waren 3,9 Prozent weniger als 2019. „Der bereits für das erste Halbjahr festgestellte Nachfragerückgang hat sich mit Beginn des dritten Quartals insgesamt verstärkt“, kommentierte Momberg die Auftragslage. Besonders dramatisch gestaltete sich die Auftragsentwicklung im Wohnungsbau. Hier sanken die Order zwischen Januar und Juli 2020 am stärksten. Der Auftragseingang ging um 14,9 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro zurück. Im Wirtschaftsbau verlief die Entwicklung ebenfalls negativ. Mit einem Volumen von 4,0 Mrd. Euro verzeichnete der Wirtschaftsbau gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 3,6 Prozent. Etwas anders verlief die Nachfrageentwicklung im Öffentlichen Bau. Die Auftragssumme erreichte hier mit einem Wert von 4,2 Mrd. Euro zwar insgesamt ein um 1,5 Prozent besseres Ergebnis als 2019, allerdings sanken die Aufträge im Straßenbau deutlich um 11,1 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro ab.

Umsatz: Nur Straßenbau in Ostdeutschland verfehlt Vorjahresergebnis

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte von Januar bis Juli 2020 Gesamtumsatzerlöse in Höhe von knapp 10,5 Mrd. Euro, was gegenüber 2019 einer Zunahme um 5,2 Prozent entsprach. „Die Einnahmen der Bauunternehmen werden gegenwärtig noch durch den relativ hohen Auftragsbestand gestützt, sodass sich die festgestellte Nachfrageschwäche damit erst gegen Ende des Jahres in der Umsatzentwicklung deutlich widerspiegeln wird“, relativierte Momberg das Ergebnis. Im Wohnungsbau belief sich der Umsatz im Betrachtungszeitraum auf rd. 2,5 Mrd. Euro. Das waren 2,4 Prozent mehr als 2019. Im Wirtschaftsbau verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe Umsatzeinnahmen von 4,4 Mrd. Euro. Gegenüber 2019 bedeutet das einen Zuwachs um 6,2 Prozent. Im Öffentlichen Bau stiegen die Gesamterlöse auf 3,6 Mrd. Euro und damit im Vorjahresvergleich um 5,8 Prozent an. Allerdings wurde dabei im ostdeutschen Straßenbau, anders als im übrigen Bundesgebiet, das Ergebnis von 2019 mit einem Volumen von 1,6 Mrd. Euro knapp verfehlt (-0,1 %).

Gerade in Hinblick auf die besorgniserregende Entwicklung im Straßenbau machte Momberg deutlich: „Damit sich an die Corona-Krise keine Bau-Krise anschließt, müssen vor allem die Kommunen, die selbst aufgrund nicht kalkulierbarer Gewerbesteuerausfälle vor großen Unsicherheiten stehen, weiterhin finanziell gestärkt werden, um möglichen Haushaltssperren und Aufhebungen von Ausschreibungen einen Riegel vorzuschieben.“


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