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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Wohnungsbau 2018 in Brandenburg

  • Zahl der fertiggestellten Neubauten im Vorjahresvergleich gestiegen
  • Fertigstellungsvolumen liegt vielerorts unter Bedarfsprognosen
  • Kosten im Wohnungsbau ziehen an

„Die Entwicklung des Wohnungsbaus im Land Brandenburg verlief 2018 durchaus positiv, wobei zwischen den Städten und Gemeinden erhebliche Unterschiede auftraten“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. nach Bekanntgabe der Anzahl der Wohnungsfertigstellungen 2018 in Brandenburg durch das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.

  • Fertigstellungen: Regional erhebliche Unterschiede, Städte vorn 

Insgesamt wurden im Land Brandenburg im Jahr 2018 10.288 neue Wohnungen gebaut. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren das knapp 1.100 Einheiten mehr (+11,9 Prozent). Der Gesamtzuwachs ergab sich mehrheitlich aus der Entwicklung in den kreisfreien Städten des Landes. Hier wurden 2.553 Wohnungen neu errichtet (+40,0 %), während in der Summe der Landkreise mit insgesamt 7.735 Fertigstellungen das Plus bei 4,9 Prozent lag und nur jeder zweite Landkreis überhaupt Wachstum verzeichnete.

In der Stadt Cottbus wurden mit 415 neuen Wohnungen doppelt so viele wie im Vorjahr errichtet (+110,7 %). Die Kommune war damit die kreisfreie Stadt in Brandenburg mit dem höchsten Zuwachs. In Brandenburg a. d. H. stieg die Zahl der Wohnungsneubauten um 50,5 Prozent auf 152 an, in Potsdam auf 1.912 Einheiten (+31,8 %) und in Frankfurt
(Oder)
verblieb sie mit 74 Wohnungen auf Vorjahresniveau.

In allen Städten besteht ein hoher Nachholbedarf bei der Schaffung von Wohnraum. Der Bauindustrieverband Ost hat vor diesem Hintergrund eine Bedarfsprognose erstellt, nach der in Brandenburg a. d. H. jährlich 200, in Cottbus 300, in Frankfurt (Oder) 175 und in Potsdam 600 neue Wohnungen dem Markt zugeführt werden müssten, um der Bedarfsentwicklung zu entsprechen.

Bei den kreisfreien Städten erreichten lediglich Cottbus und Potsdam rein rechnerisch eine volle Bedarfsdeckung, wobei in der Landeshauptstadt nicht zuletzt die Sogwirkung von Berlin die Nachfrage nach Zweit- und Ferienwohnungen künstlich ansteigen lässt. “Ob diese Wohnungen dem Wohnungsmarkt überhaupt zur Verfügung stehen, muss daher hinterfragt werden“, merkt Momberg an.

  • Preise: Baukosten moderat, übrige Kosten kräftig gestiegen 

Auf Grund des vielerorts bestehenden Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt werden die Schaffung von Wohnraum und das Wohnen selbst immer teurer. Die reinen Baukosten für Wohnraum haben sich 2018 in Brandenburg mit einem Plus von 2,2 Prozent in Relation zum Vorjahr relativ moderat erhöht. Kräftig zugelegt haben die Kaufwerte für Bauland in Brandenburg. Diese verteuerten sich 2018 im Vorjahresvergleich um 11,7 Prozent. Andere Kosten wuchsen ebenfalls, etwa die für Ausrüstungen, Energie, Transporte, Deponiegebühren, Planung und Architektenleistungen. Das alles machte Wohnen und Bauen in Brandenburg 2018 insgesamt kostspieliger.

  • Weitere Schaffung von Wohnraum zwingend

Nur die forcierte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit entsprechender sozialer, kultureller und technischer Infrastruktur – vor allem auch außerhalb der kreisfreien Städte – kann verhindern, dass Wohnen im Landesmittel immer teurer wird und sich die bestehenden Verwerfungen auf dem Wohnungsmarkt zwischen Stadt und Land weiter verstärken.

Die Zahl der erfolgreich durchgeführten Genehmigungsverfahren für Wohnungsneubauten lag im ersten Halbjahr 2019 in Brandenburg um rund 12 Prozent über der des Vorjahreszeitraums. „Der Bauindustrieverband Ost rechnet daher damit, dass sich 2019 eine ähnlich dynamische Gesamtentwicklung im Wohnungsbau des Landes wie 2018 ergeben kann“, so Momberg abschließend.


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