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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Wohnungsbau 2018 in Sachsen-Anhalt

  • Zahl der fertiggestellten Neubauten im Vorjahresvergleich gesunken
  • Fertigstellungsvolumen liegt in allen Städten unter Bedarfsprognosen
  • Relativ stabile Baukosten

„Die Entwicklung des Wohnungsbaus in Sachsen-Anhalt verlief 2018 überwiegend negativ, weil im Landesdurchschnitt deutlich weniger neue Wohnungen auf den Markt kamen als im Jahr davor“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. nach Bekanntgabe der Anzahl der Wohnungsfertigstellungen 2018 in Sachsen-Anhalt durch das Statistische Landesamt.

  • Fertigstellungen: Kreisfreie Städte bauen deutlich unter Bedarf 

Für das Land Sachsen-Anhalt ermittelte der Bauindustrieverband Ost einen jährlichen Neubaubedarf von 8.000 Einheiten. Mit 3.086 erfolgten Fertigstellungen im Jahr 2018 wurde dieser Zielwert erheblich unterschritten. Demzufolge müssten allein in Magdeburg jährlich 700, in Halle ebenfalls 700 und in Dessau-Roßlau 250 neue Wohnungen auf den Markt kommen, um den gegenwärtigen und künftigen Baubedarf zu decken. Die Bedarfsdeckung wird in allen kreisfreien Städten deutlich verfehlt.

In der Stadt Dessau-Roßlau wurden 2018 70 neue Wohnungen übergeben, was einem Zuwachs von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Die Stadt war die einzige der kreisfreien Städte des Landes mit einer gestiegenen Zahl bei den Fertigstellungen, wobei der niedrige Vergleichswert des Jahres 2017 diesen Erfolg relativiert. In Halle/S. sank die Anzahl der neuen Wohnungen in Bezug zu 2017 auf 324 bzw. um 39,6 Prozent. In Magdeburg ging die Anzahl der Fertigstellungen auf 342 zurück, was einem Rückgang von 20,8 Prozent entsprach.

„Wir fordern seit langem eine deutliche Dynamisierung des Wohnungsbaus im Land, da gerade in den urbanen Zentren und Ballungsräumen das bestehende Angebot an verfügbarem und v. a. preiswerten Wohnraum der Nachfrage hinterherhinkt. 2018 war in diesem Kontext kein gutes Jahr für den Wohnungsbau in Sachsen-Anhalt“, merkte Momberg an.

  • Preise: Baukosten relativ stabil, weitere Kosten gestiegen 

Die veranschlagten Baukosten für einen Quadratmeter Wohnraum haben sich 2018 in Sachsen-Anhalt in Relation zum Vorjahr 2,6 Prozent verringert. Gleichzeitig haben sich die Kaufwerte für Bauland im Landesdurchschnitt zwischen 2018 und 2017 um 7,9 Prozent verteuert. Andere Kosten wiesen ebenfalls Wachstum auf, etwa die für Ausrüstungen, Energie, Transporte, Deponiegebühren, Planung und Architektenleistungen.

  • Weitere Schaffung von Wohnraum zwingend

Nur die forcierte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit entsprechender sozialer, kultureller und technischer Infrastruktur – vor allem auch außerhalb der kreisfreien Städte – kann verhindern, dass Wohnen im Landesmittel immer kostspieliger wird und sich die bestehenden Verwerfungen auf dem Wohnungsmarkt weiter verstärken.

Die Anzahl der erfolgreich durchgeführten Genehmigungsverfahren für Wohnungsneubauten lag im ersten Halbjahr 2019 in Sachsen-Anhalt um rund 11 Prozent über der des Vorjahreszeitraums. „Der Bauindustrieverband Ost e. V. geht dementsprechend davon aus, dass sich 2019 die Gesamtentwicklung im Wohnungsbau des Landes dynamisieren kann“, so Momberg abschließend.


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