Screenshot of Music Academy

Hans Allner

Referent Politik und Kommunikation
+49 341 33637-36 |

Baupraxis: Umbau des Industriedenkmals Paradome in Potsdam

Im „Lok-Zirkus“, einem Industriedenkmal in Potsdam Babelsberg, wurden bis etwa 1972 rund 80 Jahre lang Lokomotiven gebaut und gewartet. Später wurde das Gebäude mit dem imposanten Kuppelbauwerk für Dreharbeiten des Filmstudios Babelsberg genutzt.

Der neue Besitzer lässt das Gebäude in ein modernes Büro- und Konferenzzentrum umbauen und hat es aufgrund der großen freitragenden Stahl-Kuppelkonstruktion in „Paradome“ umbenannt. In Vorbereitung des Umbaus wurde Keller Grundbau beauftragt, Mikropfähle für die Unterfangungskonstruktionen der Bestandswände und für die Auftriebssicherungen der neuen Bodenplatten herzustellen. Um die Bestandswände samt Kuppeldach mit einer WU-Betonkonstruktion tiefer gründen zu können, wurde eine Aufständerung des gesamten Bestandes mit einer freitragenden Konstruktion geplant. Die Pfahlköpfe wurden in bewehrte Streichbalken, die am Fuß der Bestandswände „anbetoniert“ wurden, integriert. Dadurch wurden der Aushub und der Rohbau für das nachträgliche Errichten eines Kellergeschosses mit großen Spannweiten mit bis zu 45 Meter langen Abschnitten unter dem Bestand möglich.

Es wurden 1.230 ISCHEBECK-Mikropfähle als Druckpfähle für eine freistehend aufgeständerte Unterfangungskonstruktion und weitere Mikropfähle als Zugpfähle für die Auftriebssicherung der neuen Bodenplatten geplant und im Mittelteil unter dem großen Kuppeldach ausgeführt. Schwierige einzelne Bauzustände wurden maßgeblich durch innovative Lösungen des technischen Büros von Keller Grundbau geplant, dem Bauherren vorgeschlagen und erfolgreich umgesetzt. So wurden z. B. Hülsrohre über die Stahltragglieder zum Nachweis der später
bis 3,6 m freistehenden Mikropfähle gegen Knicken angeordnet und nachgewiesen.

Der Einbau der Mikropfähle erfolgte im Gebäude mit zwei Kleinbohranlagen zum Teil unter beschränkter Höhe und in direkter Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Die Logistik und die Reihenfolge der Pfahlherstellungen erfolgte in enger Abstimmung mit der Architektenbauleitung TEQTA. Der Arbeitsschutz stellte durch parallellaufende Rückbauund Sanierungsarbeiten in dem teilweise maroden Bestandsgebäude eine besondere Herausforderung und Verantwortung für alle am Projekt Beteiligten dar.

Derzeit laufen die letzten Rohbau- und Innenausbaumaßnahmen. Bis Ende 2023 soll das Bauvorhaben abgeschlossen und an seinen Mieter, das Zollamt Potsdam, übergeben werden.

Fotos : © Keller Grundbau GmbH

Keller Grundbau GmbH

Projektleitung:
Alexander Achtsnick

Tätigkeitsschwerpunkte:
Spezialtiefbau

Keller Grundbau GmbH
Veltener Straße 31
16515 Oranienburg

www.kellergrundbau.de


Zum Download:


Veröffentlicht am:

Zurück

Weitere Artikel