In einer materialintensiven Branche wie der Bauwirtschaft wirken sich Verteuerungen bei Roh- und Baustoffen unmittelbar auf die Preisbildung aus. So lag der Preis für Bitumen im Dezember 2017 um 18 Prozent über dem Vorjahr. Der Preis für Betonstahl in Stäben war im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gestiegen. Auch die Entsorgung von Bauschutt ist aufgrund knapper Deponiekapazitäten kostspieliger geworden. Neben gestiegenen Rohstoffkosten wirken sich auch die höheren Personalkosten auf die Entwicklung der Baupreise aus. Allein zwischen 2012 und 2017 sind die  Personalkosten im Baugewerbe in den neuen Ländern um 17 Prozent gestiegen.

Die Entwicklung der Baupreise wird also von vielen Faktoren bedingt und ist nicht ausschließlich auf die Kapazitätsentwicklung zurückzuführen. In Ostdeutschland lag der Preisindex im 1. Halbjahr 2018 um 5,4 Prozent über dem Vorjahr und damit leicht über dem Bundesdurchschnitt. Dies liegt auch daran, dass gerade in Ostdeutschland nach Jahren einer ruinösen Preispolitik viele Unternehmen erstmals kostendeckende Preise am Markt erzielen können.